Wer bin ich?
Hallo, mein Name ist Jenny.
Ich bin 37 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei wunderbaren Kindern.
Die Diagnose Multiple Sklerose erhielt ich im Oktober letzten Jahres – ausgelöst durch einen Schub. Erste Hinweise auf die Erkrankung gab es allerdings schon im Jahr 2013.
Die akuten Symptome haben sich zum Glück gut zurückgebildet. Doch vieles hat sich seitdem verändert. MS bringt nicht nur sichtbare, sondern auch unsichtbare Veränderungen mit sich – und diese verlaufen bei jedem Menschen ganz unterschiedlich. Manche spüren kaum etwas, andere sind stark betroffen – bis hin zu Lähmungen oder dem Verlust der Gehfähigkeit.
Äußerlich sehe ich „gesund“ aus. Ich lache, lebe meinen Alltag, treibe Sport und gehe meinen Hobbys nach. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Ich schlafe oft schlecht, habe Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren und meine Gedanken zu ordnen. Ich leide unter Nervenschmerzen – und bin häufig so erschöpft, dass es sich kaum beschreiben lässt. Körperlich und geistig. Eine Form von Erschöpfung, die ich vorher nicht kannte.
Das sind nur einige meiner Symptome. MS zeigt sich bei jedem anders – daher auch der Name: Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern.
Am Anfang war all das für mich neu, schwer zu begreifen und zu akzeptieren.
Viele Menschen fragen mich: „Was kann man dagegen tun?“ oder: „Woher kommt das?“ und: „Lässt sich das heilen?“
Ich tue, was ich kann: Ich achte auf eine gesunde Ernährung, bewege mich regelmäßig, nehme ein prophylaktisches Medikament und höre auf die Empfehlungen der Fachärzte – und auf die Erfahrungen aus der MS-Community. Ich lerne, auf meinen Körper zu hören, ihn zu respektieren und mit der neuen Situation umzugehen.
Aber die Wahrheit ist: Eine Heilung gibt es bislang nicht. Über den Ursprung der Erkrankung weiß man einiges – und zugleich sehr wenig. Vieles bleibt ungeklärt. Und Forschung, die Antworten liefern könnte, ist teuer.
Deshalb mache ich hier mit.
Ich möchte Aufmerksamkeit für MS schaffen – und Hoffnung. Denn je mehr Menschen hinschauen, je mehr Verständnis und Unterstützung es gibt, desto näher kommen wir dem Ziel: einer Zukunft mit mehr Klarheit, mehr Optionen – vielleicht sogar einer Heilung.
In Gedanken bei dir liebe Jenny. Fühl dich umarmt.